Viele natürliche Materialien gewinnen durch die Verdeutlichung der Gefahren des Klimawandels wieder mehr an Beliebtheit. Dabei ist Lehmputz mit seiner beeindruckenden Umweltfreundlichkeit keine Ausnahme.
Hergestellt aus einer Mischung aus Sand und Lehm wird das Material hauptsächlich für Renovierungen historischer Gebäude genutzt, taucht aber immer häufiger auch in alltäglicher Innenarchitektur als Mittel zur Bekämpfung der zu großen CO₂-Bilanz der Bauindustrie auf.
Das Verputzen ist eine Bautechnik, die genutzt wird, um Decken und Wandoberflächen abzudecken und zu veredeln. Dabei unterscheidet man zwischen dem Lehmputz, der für den Innenraum angewendet wird und dem dickflüssigen Außenlehmputz, mit dem Fassaden bearbeitet werden. Das Material, das für das Verputzen und Veredeln genutzt wird, kann stark variieren. Dieser Blog wird den Prozess mit Lehmputz erläutern.
Lehmputz ist ein natürliches Baumaterial und kann auf eine Vielfalt von Flächen angewendet werden, darunter zählen lehmbasierte Substrate (Lehmziegel, Lehm- oder Stampflehmwände), Holz, Strohballen, Ziegel, Stein und mehr. Trotz allem gibt es auch Limitierungen, so sollten Oberflächen, die dauerhaft hoher Feuchtigkeit ausgesetzt oder undurchlässig sind, vermieden werden.
Nicht nur der Planet profitiert – Lehmputz ist ideal für den Bau von Häusern, die der Gesundheit des Bewohners zugutekommen. Erkunden wir die Vorteile dieses Materials und werfen einen Blick auf die bestmögliche Anwendung.
Die vielen Vorteile von Lehmputz
Lehmputz ist frei von Giftstoffen, er enthält also keine flüchtig organischen Verbindungen – Chemikalien, die in die Luft freigesetzt werden und schädigend für unsere Gesundheit sein können. Er erhöht so die Luftqualität im Gebäude.
Ein weiterer positiver Aspekt des Materials ist, dass es hochgradig atmungsaktiv ist und Luftfeuchtigkeit auf 40-60 % regulieren kann (der empfohlene Wert für Gebäude). Wenn die Luftfeuchtigkeit steigt, absorbiert der Lehmputz diese und gibt sie wieder frei, wenn der Wert sinkt. Dies hilft dabei, die Wirkung von Atemwegserkrankungen wie Asthma zu mindern, Viren an ihrer Verbreitung zu hindern und Schimmel vorzubeugen.
Lehmputz ist langlebig und hält genauso lang wie die Gebäude, an denen er angebracht ist. Sollten tatsächlich einmal Reparaturen fällig werden, sind diese mit Leichtigkeit ausführbar.
In Sachen Ästhetik hat Lehmputz ein einzigartiges und natürliches Aussehen. Er kann bei Bedarf mit natürlichen Pigmenten gefärbt und nach Belieben geformt werden.
Zu guter Letzt kann Lehmputz die Zimmerlautstärke reduzieren, was meist vor allem in Gebäuden mit vielen Bewohnern bevorzugt wird.
Die Nachhaltigkeit von Lehmputz
Lehmputz zu nutzen, kann das sogenannte „embodied carbon”, also den betriebsbedingten Kohlenstoffgehalt von Gebäuden drastisch reduzieren. Im Vergleich mit anderem Putz wie zum Beispiel aus Zement hat es in seinem gesamten Lebenszyklus einen wesentlich reduzierten Einfluss auf die Umwelt.
Wenn Lehm aus der Erde gewonnen wird, bedarf es keinem Tiefbau, der die direkte Umwelt schädigt und zum Verlust der Artenvielfalt führt. Tatsächlich wird dieses reichhaltige Rohmaterial auch sonst beispielsweise im Bau und beim Graben von Tunneln mit ausgegraben, wodurch wir ein sonst verschwendetes Material nutzen können. Zusätzlich dazu werden Transportemissionen minimiert, da Lehm auch lokal beschafft werden kann (es KANN sogar direkt im eigenen Garten gefunden werden, aber falls Sie kein Profi sein sollten, empfehlen wir, den Lehmboden von professionellen Herstellern zu beschaffen).
In der Herstellungsphase wird nur wenig Energie benötigt, um Lehmputz herzustellen. Im Gegensatz dazu müssen Putze, die Kalk enthalten, bei extrem hohen Temperaturen verbrannt werden (bis zu 1250 °C) und beim Zusatz von Zement bei sogar noch höheren (bis zu 1500 °C), wodurch eine große Menge Energie verbraucht wird und zur Kohlenstoffemission beiträgt. Da Lehmputz nicht weiterverarbeitet wird, bleiben diese schädlichen ökologischen Kosten aus.
Die Anwendung von Lehmputz kann auch sicherstellen, dass Häuser über ihren Lebenszeitraum hinweg nachhaltiger bleiben. Durch eine hohe thermische Masse kann er die Energieeffizienz verbessern und Gebäude warm halten, was die Abhängigkeit von zentralen Heizungen mindert. Zum Ende seiner Lebenszeit kann Lehmputz kompostiert und als 100 % biologisch abbaubares Material wieder in die Erde gegeben werden – wahrlich ein Material mit eigenem Kreislauf.
Lehmputz mischen
Lehmputz kann ganz einfach in einem Zwangsmischer oder bei kleineren Mengen mit einem Rührquirl gemischt werden (die SoRoTo SCREW Serie oder die Expert Positive Reihe erledigt den Job). Bei der Wahl der Größe des Zwangsmischers sollte die durchschnittliche Produktionsmenge ein guter Leitfaden sein.
SoRoTo hat mit 40-300 Litern die größte Auswahl an Zwangsmischern. Die Standardarme der Zwangsmischer erledigen die Arbeit, da sich keine Steine oder Kiesel in der Mischung befinden. Sollten Sie eine spezielle Mischung mit Steinen größer als 8 mm nutzen, empfehlen wir den Wechsel zu unseren Mischarmen mit Gummi-Schaufeln.
Die Getriebe/Motor Kombination unseres Zwangsmischers wurde mit einem Fokus auf maximale Wirkung bei Nutzung der niedrigstmöglichen Amperezahl gewählt – damit Sie ihn auch an Orten mit „geringer” Elektrizität nutzen können.
Lehmputz wird aus einem Anteil Lehm und zwei Anteilen Sand hergestellt und kann zusätzlich mit natürlichen Fasern wie Stroh gemischt werden, um den Halt zu stärken. Zur schnellen Herstellung von Lehmputz geben Sie die Materialien in einen Zwangsmischer, führen eine Trockenmischung durch und geben langsam die vorgesehene Menge an Leitungswasser hinzu. Folgen Sie dafür den Anweisungen des Materialherstellers.
Es gibt eine große Auswahl an Möglichkeiten für die Weiterverarbeitung des Lehmputzes, wie das Einfärben, Brünieren, Pigmentieren oder Nutzen für diverse Arten von Dekorationen.
Mit Lehmputz arbeiten
Wie zu Beginn erwähnt, ist Lehmputz für die Nutzung im Innenraum geeignet, doch wegen seiner Empfindlichkeit bei direkter Berührung mit Wasser sollte er nicht um Duschen oder Waschbecken angebracht werden. Bei der Anwendung auf Holz sollten Sie sicherstellen, dass das Holz vernünftig vorbereitet und versiegelt ist, um Feuchtigkeit zu vermeiden – im Falle von Metall kann es sein, dass Sie ein Netz oder eine Latte vor der Nutzung anbringen müssen.
Um den Lehmputz aufzutragen, stellen Sie zuerst sicher, dass die Oberfläche frei von Staub ist und feuchten sie dann leicht an. Dann kann der Putz mit einer Spachtel oder Spritzmaschine aufgetragen werden. Die SoRoTo H-Kübel sind ein exzellentes Werkzeug zum Anbringen von Putz, da sie die Arbeitshöhe erweitern und mit Putz von einer Schubkarre gefüllt werden können. Die Extraktion von einem Zwangsmischer zur Schubkarre ist mit den Anpassungsmöglichkeiten der Beinhöhe besonders einfach (sehen Sie hier weitere ergonomische Tipps).
Oberflächen mit guter Porosität benötigen nur eine Putzschicht. Sollten zwei Schichten nötig sein, sollten sie in einem Abstand von zwölf Stunden aufgetragen werden.
Einfach zu gebrauchen und mit einer minimalen Auswirkung auf die Umwelt sollten Maurer die Einbringung dieses kreisläufigen Materials in Erwägung ziehen. So kann der Baubereich sichere und gesunde Häuser bauen und gleichzeitig eine wichtige Rolle beim Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft leisten.
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Haftungsausschluss: Der folgende Blog-Text enthält Richtlinien für das Mischen und die Nutzung von Lehmputz, wie sie von der Firma SoRoTo mitgeteilt wurden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Richtlinien nur zu Informationszwecken dienen und nicht als Ersatz für die Richtlinien des Herstellers angesehen werden sollten.
SoRoTo empfiehlt den Anwendern, stets die Anweisungen und Richtlinien des Herstellers für ihr spezifisches Produkt zu beachten, um eine ordnungsgemäße und sichere Verwendung zu gewährleisten.
SoRoTo haftet nicht für Schäden oder Verletzungen, die durch den Missbrauch oder die unsachgemäße Anwendung seiner Richtlinien entstehen.